Besorgte Hundehalter von Kleinhunden rufen an mit der Frage, hat mein Hund Asthma, ist er sehr krank, er röchelt Anfallsmäßig ganz toll und wir wissen uns keinen Rat.
Aus diesem Grund möchte ich einmal folgenden Artikel hier veröffentlichen, vielleicht hilft es dem Einen oder Anderen doch bei der Beurteilung dieser vermeintlichen Krankheit.

Quelle: Partner Hund, S. 26, 1997

Rückwärtsniesen ist harmlos!

Oft kommen Hundehalter sehr erschrocken in die Praxis. Ihr Hund habe "so komische Erstickungsanfälle". Allein die Beschreibung dieser typischen Anfälle lässt für den Tierarzt meist schon eine sichere Diagnose zu: Rückwärtsniesen.

Diese Erscheinung tritt nur von Zeit zu Zeit auf. Die Hunde heben plötzlich und ohne ersichtlichen Grund den Kopf, spreizen die Ellenbogen ab und ziehen mit einem Röcheln kurz und heftig Luft ein. Manche Hunde taumeln im Rahmen eines solchen "Anfalls", der dann mit einem Würgen oder Schlucken endet. Nach und zwischen den Anfällen sind die Hunde aber topfit.

Den Besitzern jagt so ein vermeintlicher Erstickungsanfall - verständlicherweise - einen gehörigen Schreck ein, doch es besteht meist kein Grund zur Sorge. Ist der Hund außerhalb dieser Anfälle gesund und munter, und ist seine Atmung ansonsten nicht behindert, bedarf das Rückwärtsniesen keiner Behandlung.

Der Hundehalter kann die Anfälle seines Hundes aber mit ein paar einfachen Handgriffen mildern und kürzen. Durch eine Massage des Kehlkopfes oder kurzzeitiges Zuhalten beider Nasenlöcher kann jeder bei dem Hund einen Schluckreflex auslösen, der den Anfall beendet.

(Hier ein persönlicher Hinweis von mir wie ich nach dem Rat einer Züchterin in solchen Fällen verfahre: ich umfasse die Nase des Tieres und drücke sie ihm in Richtung Brustbein nach unten, halte solange fest bis der Hund geschluckt hat. Das geht ganz schnell und der Spuk ist vorbei).

Oft hilft es auch schon, dem Tier mehrmals kräftig auf die Vorderbrust zu klopfen.

Treten die Atembeschwerden allerdings häufig und anhaltend auf, oder zeigt der Hund allgemein Probleme bei der Atmung sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden. Er kann klären, ob es sich bei den Beschwerden um das harmlose Rückwärtsniesen oder eine andere Atemerkrankung handelt, die behandelt werden muss.

Ich persönlich habe festgestellt: Leider sind nicht alle Tierärzte in der Lage, dies richtig einzuschätzen. Manche haben noch nie vom Rückwärtsniesen gehört und behandeln die Hunde auf Asthma oder eine angebliche Erkältung mit hammerharten Antibiotika Gaben.

 

Auch hier kann man alles nachlesen:

Wikipedia-Rückwärtsniesen

http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCckw%C3%A4rtsniesen